Dienstag, 3. Dezember 2019

t@cker-leitartikel 12/2019: Durchatmen, Kraft tanken (Zuhause)

t@cker-leitartikel 12/2019: 
Durchatmen, Kraft tanken (Zuhause)

"Durchatmen, Kraft tanken


Zuhause

Alle Jahre wieder wird es besinnlich – wenn es Richtung Weihnachten und Jahresende geht. Lebkuchen und Co. gibt’s ja schon wieder seit Ende August im Supermarktregal, aber so richtig Sehnsucht nach Besinnlichkeit und Gemütlichkeit in den eigenen vier Wänden stellen sich ja erst so richtig ein, wenn es draußen grau und kalt und dunkel und nass wird. Uns wird in diesen Zeiten wieder einmal besonders bewusst, wie wertvoll ein Zuhause ist, in dem man sich wohlfühlt, wo man durchatmen und Kraft tanken kann. 
Für viele Menschen gestaltet sich die Suche nach einem solchen Zuhause hierzulande leider immer schwieriger. 
Wohnraum ist knapp wie nie, insbesondere in den Großstädten und Metropolregionen. 
Wer hier nicht das nötige Kleingeld hat – wie vor allem jüngere Menschen und Familien – kann oft nicht dort wohnen, wo er oder sie arbeitet, sondern muss im schlechtesten Fall weiter wegziehen, lange Pendelstrecken und -zeiten und einen Zeit- und Teilhabeverlust im privaten Wohnumfeld in Kauf nehmen. 
Auf Dauer kann einen so ein Zustand regelrecht zermürben: 
Die ewige Suche, die unbefriedigende Lösung, der Pendelstress, alle sind genervt...
Auch viele Menschen, die im öffentlichen Dienst arbeiten und qua Amt in großen Städten und Metropolregionen im Einsatz sind, können ein Lied von diesem Problem singen. 

Die dbb jugend hätte da eine Idee, wie man zumindest für diese Menschen, die sich immerhin in den Dienst der Allgemeinheit stellen und in vielen Fällen eben dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden, die Wohnraum-Frage etwas entschärfen könnte: Ballungsraumzulage heißt das Zauberwort. 
Gerade in Hochpreisregionen können sich gerade Auszubildende und Anwärter*innen keine Wohnung leisten, oft schon gar nicht in der Nähe ihrer Dienststelle. 
Dass der öffentliche Dienst dann vor allem dort keinen Berufsnachwuchs mehr findet, verwundert nicht. In Bayern hat man dies schon vor längerer Zeit erkannt und steuert mit eben jener Ballungsraumzulage gegen. Auch für die Berliner Landesbediensteten soll es ab November 2020 eine „Hauptstadtzulage“ geben. 
Somit gäbe es dann im öffentlichen Dienst bundesweit nur zwei Leuchttürme, die mit gutem Beispiel vorangehen. Dass der Berliner Mietendeckel den gewünschten Entlastungseffekt für den Wohnungsmarkt bringt, zweifeln Experten an – der Mietendeckel schützt zwar die Mieter, doch für Suchende bietet er keine Lösung, warnen sie. Es gibt also noch Einiges zu tun, um die Wohnungsmarktlage in Deutschland und im öffentlichen Dienst zu verbessern. Die dbb jugend bleibt auf jeden Fall dran und wird sich dem Thema ebenso wie vielen anderen wichtigen Dingen, die anstehen, im neuen Jahr wieder mit neuem Schwung widmen. Bis dahin: Zeit zum Durchatmen und Kraft tanken!
Karoline Herrmann
Vorsitzende dbb jugend"

Quelle: t@cker-leitartikel 12/2019, URL: http://www.tacker-online.de/html/tacker.html 

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