Besuch dreier CDU-Abgeordneter beim Hauptzollamt Hamburg
Zwei Bundestagsabgeordnete der CDU-Fraktion und ein CDU-Bürgerschaftsabgeordneter haben auf Einladung des BDZ BV Nord das Hauptzollamt Hamburg besucht:
Am 23.01.2019 haben die CDU-Abgeordneten MdB de Vries, MdB
Kruse und MdBH Niedmers das neue Hauptzollamt Hamburg auf Einladung des
BDZ aufgesucht.
Wir berichteten dazu [s.u.].
Vermehrt stellten uns
Kolleginnen und Kollegen die Frage, warum der BDZ die Abgeordneten
eingeladen hat und was deren Ziele waren. Offensichtlich war unser BV
Info Nummer 1 zu kurz gefasst. Daher möchten wir Ihnen im Folgenden kurz
darlegen, welche Ziele die jeweiligen Abgeordneten hatten.
1. MdB de Vries - Aufnahme des § 266a Abs. 4 StGB als Katalogstraftat in den § 100a Abs. 2 StPO
Der Abgeordnete de Vries sitzt im Innenausschuss des
deutschen Bundestages. Für ihn standen Fragen zu den
Erweiterungsmöglichkeiten der Zuständigkeit für die FKS im Fokus.
Die
BDZ-Vertreterin Schittenhelm legte dar, warum die Aufnahme der
Straftaten i.S. des § 266a StGB (Beitragsvorenthaltung) als sogenannte
Katalogstraftaten in den § 100a Abs. 2 StPO umgesetzt werden sollte.
Es
gab (zuletzt) im Jahre 2017 den Versuch des BMF den § 100a Abs. 2 StPO
entsprechend zu erweitern. Allerdings konnte im Rahmen dieser
Gesetzesänderung die Aufnahme des § 266a Abs. 4 StGB als
Katalogstraftat in den § 100a Abs. 2 StPO nicht durchgesetzt werden.
Die
verdeckte Überwachung der Telekommunikation (TKÜ) der Beschuldigten
führt in aller Regel wesentlich einfacher zur Aufklärung der Straftaten,
oder besser wie in der StPO formuliert: ohne sie ist die Erforschung
des Sachverhaltes wesentlich erschwert.
Die FKS hat es bei größeren
Komplexen mit Formen der organisierten Kriminalität zu tun. Bei der
Bekämpfung der organisierten Kriminalität ist die TKÜ eine der
wichtigsten Ermittlungshandlungen.
Der Abgeordnete de Vries hat die
Forderung aufgenommen und wird versuchen dieses Anliegen zu forcieren.
Der BDZ wird diesen Prozess weiter verfolgen.
2. MdB Kruse – Stellen besetzen und Neubau beschleunigen
Der
Abgeordnete Kruse sitzt im Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages
und ist maritimer Beauftragter der CDU/CSU-Fraktion. Für ihn steht die
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Häfen im Vordergrund. Dafür
müssen aus seiner Sicht alle Stellen be-setzt sein und eine zeitnahe
Automatisierung vorangetrieben werden, damit das Nadelöhr Zoll die
Wettbewerbsfähigkeit der Häfen nicht behindert.
Auch hat er der
Verwaltung angeboten, sich für eine beschleunigte Umsetzung des Neubaus
in der Koreastraße einzusetzen. Des Weiteren wurde die Problematik des
Erhebungs- und Erstattungsverfahrens der Einfuhrumsatzsteuer
angesprochen. Es stellt einen gravierenden Wettbewerbsnachteil für die
deutschen Industrie- und Handelsunternehmen sowie für die deutschen
Flug- und Seehäfen dar. Das BMF hat den Bundestagsabgeordneten eine
Lösung bis zum 01.01.2020 zugesagt. Herr Schaade führte aus, dass eine
Verschiebung der Fälligkeit der Einfuhrum-satzsteuer als eine mögliche
Option erwogen werde.
3. MdBH Niedmers – Schaffung eines Behördenzentrums im Hafen
Der
Hamburger CDU-Bürgerschaftsabgeordneter Ralf Niedmers ist Fachsprecher
für den Hafen.
Sein Fokus lag insbesondere auf der Schaffung eines
Behördenzentrums im Hamburger Hafen.
Unter anderem der Verein
Hamburger Spediteure e.V. (VHSp) hat sich bereits mehrfach für eine
Verbesserung der Behördenstrukturen und den damit einhergehenden
Vereinfachung notwendiger Kontrollprozesse ausgesprochen.
Grundsätzlich
verfüge der Hamburger Hafen über eine gute Wettbewerbsposition. Im
Hinblick auf die Behördenstruktur und die damit verbundenen
Verpflichtungen der Wirtschaft gäbe es jedoch
Verbesserungsmöglichkeiten, die in den Niederlanden bereits Anwendung
finden.
Als Beispiel wurde die gemeinsame Tätigkeit verschiedener
Behörden, wie etwa Zoll und Veterinäre, an einem Standort im Sinne eines
„Behördenzentrums Hafen/One-Stop-Shop“ genannt. In Rotterdam habe man
diese Prozesse in einer Liegenschaft gebündelt, die von der
Zollverwaltung betrieben werde. Dadurch könnte das Transportgewerbe viel
Zeit ein-sparen. Im Hamburger Hafen müssten mehrere Stellen angefahren
werden, um die Ware einführen zu können.
Herr Niedmers kündigte an, den Hamburger Senat aufzufordern, ein entsprechendes Kon-zept umzusetzen.
Wie Sie sehen: BDZ lohnt sich. Wir für Sie im Einsatz.
(Autoren: Jana Schittenhelm / Sandro Kappe / Sebastian Harms)"
Quelle: BDZ BV Nord, URL: https://www.bdz.eu/bezirksverbaende/nord/bv-nord-medien/nachrichten/details/news/welche-ziele-haben-die-cdu-abgeordneten-beim-hauptzollamt-hamburg-verfolgt.html
--
Vorheriger Bericht:
Am 23.01.2018 haben die CDU-Abgeordneten MdB de Vries, MdB Kruse und MdBH Niedmers das neue Hauptzollamt Hamburg auf Einladung des BDZ aufgesucht.
Die Abgeordneten gratulierten dem Leiter des Hauptzollamtes, Christian Schaade, zur Ernennung und baten die Vertreter der Zollverwaltung allen Kolleginnen und Kollegen ein Dankeschön für die herausragende Arbeit auszurichten.
Nachdem das neue Hauptzollamt vorgestellt worden ist, teilten die Abgeordneten mit, was
sie nach Rücksprache mit der Wirtschaft vom neuen Hauptzollamt bzw. der Zollverwaltung
u.a. erwarten:
- Zeitnahe Aufnahme des Zollamtes Flughafen Hamburg in das HZA Hamburg.
- Behördenzentrum im Hafen, was alle für die Abfertigung erforderlichen Behörden auf einer Liegenschaft bündelt.
- Beschleunigte Abfertigung, damit der Standort Hamburg wettbewerbsfähig bleibt.
Die Leitung der Dienststelle berichtet auf Nachfrage, dass der Bau eines weiteren Dienstgebäudes für das HZA Hamburg ggü. dem Haupthaus in der Koreastraße genehmigt wurde.
Nun liegt es bei der GZD die Finanzierung zu klären und die Nutzeranforderungen zu
definieren. Es wurde in diesem Zusammenhang herausgestellt, dass die Anforderungen
an Neubauten seitens der Stadt Hamburg für die Verwaltung hohe Hürden darstellen.
Die Abgeordneten boten Unterstützung für eine zeitnahe Umsetzung an.
Die stellv. Vorsitzende des BDZ OV HZA Hamburg und Spitzenkandidatin für den Personalrat vom HZA Hamburg, Jana Schittenhelm, bedankte sich bei den CDU-Abgeordneten für den Besuch und adressierte an die Abgeordneten den Appell:
„Diese Forderungen können mit der derzeitigen Unterbesetzung nicht umgesetzt werden.
Die Kolleginnen und Kollegen beim Hauptzollamt Hamburg gehen bereits auf dem Zahnfleisch. Dafür wird weiteres Personal benötigt.“
Die CDU-Abgeordneten sicherten zu dies bei den weiteren Haushaltsberatungen entsprechend zu berücksichtigen.
Information am Rande: Ca. 23 Prozent der Gesamteinnahmen der Zollverwaltung werden
vom HZA Hamburg eingenommen. Ein Dank an die Kolleginnen und Kollegen.
Mit dem BDZ sind Sie immer besser informiert.
(Autor Sebastian Harms)"
Quelle: BDZ BV Nord, URL: https://www.bdz.eu/bezirksverbaende/nord/bv-nord-medien/nachrichten/details/news/cdu-abgeordnete-suchen-auf-einladung-des-bdz-das-hauptzollamt-hamburg-auf.html