Die dbb beamtenbund und tarifunion hat auf Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit an einem Workshop zur Digitalisierung in der Pflege teilgenommen. Der dbb stellt daher die eindeutige Forderung auf: "Pflege braucht Menschlichkeit:
"Zukunft der Gesundheitsversorgung
Pflege braucht auch im Digitalzeitalter Menschlichkeit
Auf
Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hat eine
Delegation des dbb im Rahmen der „Konzertierten Aktion Pflege“ am
Fachworkshop „Digitalisierung und Zukunftstechnologien in der Pflege“ am
11. März 2019 in Berlin teilgenommen. Schwerpunkt war die Erprobung von
Maßnahmen zur technischen Unterstützung des Pflegepersonals in
stationären Einrichtungen und in der häuslichen Pflege.
Nach
Auffassung des dbb Bundesvorsitzenden Ulrich Silberbach kann zum
Beispiel die Elektronische Pflegedokumentation einen großen Beitrag zur
Entlastung des Pflegepersonals leisten, wenn der Datenschutz ernst
genommen wird. „Das bestätigen uns auch die Rückmeldungen unserer
Mitglieder. Allerdings muss die Zeiteinsparung durch elektronische
Dokumentation auch den Pflegebedürftigen zu Gute kommen“, so Silberbach.
Keinesfalls dürfe die Digitalisierung zu einer weiteren
Aufgabenverdichtung führen. Kritisch betrachtet der dbb Chef dagegen die
vom BMG ins Spiel gebrachte digitale Tourenplanung für ambulante
Pflegekräfte. Befürchtungen der Beschäftigten, künftig einer Art
Monitoring zu unterliegen, also auf Schritt und Tritt geortet und
kontrolliert zu werden, nimmt Silberbach sehr ernst: „Das kann
psychische Belastungen fördern und dem Arbeitsklima abträglich sein.
Andererseits erhöht die digitale Tourenplanung aber auch den Komfort für
zu Pflegende, wenn der Besuch der Pflegekraft zeitnah avisiert oder
mögliche Verspätungen im Vorfeld mitgeteilt werden können.“Anwendungen der Telemedizin in strukturschwachen Regionen könnten in der Praxis nur Teilbereiche des Bedarfs in der Pflege abdecken und eigneten sich eher für die Unterstützung der haus- oder fachärztliche Versorgung. Silberbach: „Eine digitale Sprechstunde ist für technikaffine Patienten durchaus eine Bereicherung. Der klassische Pflegebedürftige ist jedoch häufig nicht online. Hier darf man es sich nicht zu einfach machen, sondern muss gute Pflege mit gutem Personal auch auf dem Land gewährleisten. Letztlich darf Pflege nicht nur Versorgung bedeuten.
Sie basiert auch im Digitalzeitalter in erster Linie auf Menschlichkeit.“
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/pflege-braucht-auch-im-digitalzeitalter-menschlichkeit.html
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