Das ist das erschreckende Ergebnis der aktuellen Beobachtungs- und Befragungsstudie der Unfallforschung der Versicherer (UDV). Die Forscher haben im Juni 2016 und September 2017 in den Großräumen Berlin und München, beispielsweise auf Supermarktparkplätzen, insgesamt 1.042 Personen mit im Auto gesicherten Kindern auf ihre Kenntnisse und Sicherheitsgewohnheiten angesprochen und die Korrektheit im konkreten Fall überprüft.

Häufig wird der Gurt entweder nicht durch die vorgeschriebenen Öffnungen geführt oder nicht straff genug angezogen

Die häufigsten gravierenden Fehler betrafen die Führung des Gurtes bei der Befestigung des Kindersitzes oder der Babyschale im Auto. Er war entweder nicht durch die vorgeschriebenen Öffnungen geführt oder nicht straff genug angezogen. 
Zu locker waren auch oft die Gurte, die die Kinder in den Sitzen angelegt hatten.
Angesprochen auf die Fehler, zeigten rund 50 Prozent der Befragten keine ausreichende Kenntnis über die korrekte Handhabung. Etwa 20 Prozent war der Fehler bewusst: 
Sie gaben an, aus Zeitnot oder wegen einer kurzen Fahrtstrecke die nötige Sorgfalt außer Acht gelassen zu haben. In einigen Fällen hatte das Kind selbst den Gurt gelöst oder die Arme darunter hergeführt. Signifikant schlechter gesichert waren Kinder bei Personen mit nicht deutscher Staatsangehörigkeit.

Hersteller sollten Handhabung vereinfachen

Nach Meinung von UDV-Leiter Siegfried Brockmann müssen die Sitzhersteller mehr tun, um die Handhabung zu vereinfachen. Eine ausführliche schriftliche Anleitung liege zwar bei, sei aber oft schwer verständlich, insbesondere bei Sprachproblemen. 
Hier brauche es Anleitungsfilme und ausführliche Einweisungen durch den Fachhandel.
Der Experte fordert auch eine Änderung bei den Sitztests. 
Sie sollten nicht nur das Crashverhalten berücksichtigen, sondern auch eine leichte und sichere Handhabung. Gesetzliche Änderungen seien dagegen nicht nötig. 
Die Höhe der Strafen bei Nichtbenutzung oder Benutzung falscher Sicherungseinrichtungen sei ausreichend.

Wichtig zu wissen

Kindersicherungseinrichtungen sind bis zum Alter von einschließlich elf Jahren vorgeschrieben, wenn das Kind nicht größer als 150 cm ist. Im Jahr 2017 starben 14 Kinder bis zu diesem Alter im Auto, über 1.000 wurden schwer verletzt.
Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. GDV"

Quelle: dbb vorteilswelt, URL: https://www.dbb-vorteilswelt.de/partner-schwere-maen%c2%adgel-bei-der-siche%c2%adrung-von-kin%c2%addern-im-auto/