"Futurium in Berlin
Das Haus der Zukünfte
In Berlin kann man jetzt die Zukunft sehen: Im Futurium dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben? Das Museum, erbaut im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, stellt unterschiedliche Zukunftsentwürfe vor und regt zum Dialog über die Lebensgestaltung von morgen an. Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser, gemeinschaftliche Ökonomien – es gibt unendliche Möglichkeiten, über Zukunft nachzudenken. Das Haus der Zukünfte stellt in seiner Ausstellung viele von ihnen vor.
„Was wird mit mir?“ „Wann wird sich mein
Smartphone in mich verlieben?“ „Wann beamt Scotty uns alle rauf?“ Ganz
still ist es im spacig-dunklen Raum der Fragen, der quasi das Portal in
die Zukunftswelten des Futurium in Berlin bildet, nachdem die
Besuchenden das hypermoderne dunkelverglaste Gebäude an der Spree durch
ein helles minimalistisches Entree im Erdgeschoss betreten und das
Obergeschoss erklommen haben. Während man über die vielen Zukunftsfragen
sinniert, die da auf schmalen Panels in bunter Leuchtschrift
aufleuchten und wieder verschwinden, spürt man im Rücken die mächtige
Installation „Tornado“, die den Luftraum des Treppenaufgangs einnimmt
und die enorme Beschleunigung der Veränderungen symbolisiert, die das
menschliche Dasein und den Planeten in den vergangenen 200 Jahren
geprägt haben. So werden die Gäste des Futurium geradezu hineingewirbelt
in die Zukunft: Auf über 3.000 Quadratmetern macht die Ausstellung
Zukunftsideen erlebbar.
„Wann verliebt sich mein Smartphone in mich?“ Fragen über Fragen, die die Menschen bewegen …
Denkräume: Mensch, Natur und Technik
In den drei großen Denkräumen Mensch, Natur und
Technik entdecken die Besuchenden Zukunftsentwürfe aus unterschiedlichen
Lebensbereichen. Von sich selbst versorgenden Städten bis zur Arbeit
der Zukunft und Ideen für nachhaltigeren Konsum, von neuartigen
Baustoffe aus der Natur bis hin zu modernen Technologien und Anwendungen
aus Medizin und Gesundheitsversorgung werden zahllose unterschiedliche
Möglichkeiten aufgezeigt, wie die Zukunft aussehen könnte.
„Die eine Zukunft gibt es nicht“
„Nie mit dem erhobenen Zeigefinger, nie als
Masterplan, sondern als offene Einladung zu Diskussion und Austausch“,
betont Futurium-Direktor Stefan Brandt. Denn: „Die eine Zukunft gibt es
nicht, wir müssen sie gemeinsam gestalten.“ Nicht zuletzt, weil alles
mit allem zusammenhängt, wie eine weitere Installation im Portal zur
Ausstellung deutlich macht: Ein mächtiges Netz an der Wand mit Dutzenden
Fixpunkten, die für unterschiedlichste Variablen wie etwa Klima,
Migration, Ethik, Politik oder Wirtschaft stehen, ist permanent in
Bewegung. Hebt sich ein Fixpunkt, senkt sich der benachbarte ab, am
anderen Ende des Spannungsfelds gehen dafür wieder zwei hoch. „Tja, es
ist kompliziert“, murmelt eine Besucherin und nickt lächelnd.
In den drei Denkräumen, ein jeder nach einer eigenen Szenografie gestaltet, sind die Themen mit den großen Herausforderungen der Gegenwart verknüpft. Wenn es um die Zukunft der Energieversorgung geht, müssen auch Klimawandel und Konsum bedacht werden. Für die Zukunft der Arbeit spielen Digitalisierung oder neue Formen der Zusammenarbeit eine große Rolle.
In den drei Denkräumen, ein jeder nach einer eigenen Szenografie gestaltet, sind die Themen mit den großen Herausforderungen der Gegenwart verknüpft. Wenn es um die Zukunft der Energieversorgung geht, müssen auch Klimawandel und Konsum bedacht werden. Für die Zukunft der Arbeit spielen Digitalisierung oder neue Formen der Zusammenarbeit eine große Rolle.
Denkräume: Mensch, Natur und Technik
Im cleanen, überwiegend weiß gehaltenen Denkraum
„Technik“ kann man sich mit einem Roboter darüber austauschen, was ihm
so durch den Kopf (oder den Prozessor?) geht. Man lernt die
Roboter-Pflegerobbe „Paro“ kennen, die bereits in der Pflege von
Demenzkranken eingesetzt wird, erfährt, wie Bausteine des menschlichen
Erbguts mit neuen Verfahren wie der „Gen-Schere“ (CRISPR) verändert
werden können und welche positiven, aber auch negativen Folgen dieser
medizintechnologischen Revolution haben kann.
Wärmer wird die Atmosphäre im Denkraum Mensch: Einem großen Marktplatz nachempfunden, werden in den Holzhäusern rundherum unterschiedliche Zukunftsentwürfe diskutiert. Was ist verzichtbar? Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse, ohne der Natur noch mehr zu schaden? Wie wollen wir zusammenleben, unsere gemeinsamen Werte und Ziele ermitteln und festlegen? An vielen Stationen können die Gäste des Futurium selbst kreativ werden, Hand anlegen, abstimmen. Auch auf den riesigen Schaukeln, mit denen man durch den meterhohen Denkraum schwingen kann, sind die Gedanken frei. Und dank der Zukunftsschau in Berlin nun endlich möglich: Ein direktes Vier-Augen-Gespräch mit dem inneren Schweinehund, der als riesige Couch zur Auseinandersetzung mit sich selbst einlädt.
Wärmer wird die Atmosphäre im Denkraum Mensch: Einem großen Marktplatz nachempfunden, werden in den Holzhäusern rundherum unterschiedliche Zukunftsentwürfe diskutiert. Was ist verzichtbar? Wie erfüllen wir unsere Bedürfnisse, ohne der Natur noch mehr zu schaden? Wie wollen wir zusammenleben, unsere gemeinsamen Werte und Ziele ermitteln und festlegen? An vielen Stationen können die Gäste des Futurium selbst kreativ werden, Hand anlegen, abstimmen. Auch auf den riesigen Schaukeln, mit denen man durch den meterhohen Denkraum schwingen kann, sind die Gedanken frei. Und dank der Zukunftsschau in Berlin nun endlich möglich: Ein direktes Vier-Augen-Gespräch mit dem inneren Schweinehund, der als riesige Couch zur Auseinandersetzung mit sich selbst einlädt.
Auf Augenhöhe mit der Natur
Nebenan wird Natur neu gesehen und gedacht. Grün,
natürlich und gesund – so wünschen sich viele Menschen ihre Umgebung.
Doch große Teile der Erde sehen derzeit ganz anders aus: Städte wachsen,
Wälder weichen Äckern und Industrieflächen, der Klimawandel verändert
das Gesicht der Welt. Wie schaffen die Menschen es in Zukunft, ihre
Bedürfnisse zu erfüllen, ohne die Natur noch mehr zu zerstören? Der
Denkraum Natur lädt zu einer neuen Perspektive auf das Thema ein,
animiert, sich als Mensch viel stärker als Teil der Natur zu begreifen.
Vielleicht wird die Erhaltung der Umwelt so in Zukunft eine größere
Rolle in den Entscheidungen der Menschen spielen. Wie ein Tunnel zieht
die raumgreifende Holzkonstruktion die Besuchenden hinein in den Kosmos
Natur, aus dem man hier und da auftaucht, um neuartige Baustoffe aus
Pilzen kennenzulernen oder Schlammbakterien, die Strom erzeugen. Die
alles überragende Holzstruktur sorgt dafür, dass man auf Augenhöhe mit
den Wundern der Natur in Berührung kommt – eine neue gemeinsame Ebene,
auf der sich ein achtsamerer Umgang aufbauen ließe.
Denken, Diskutieren, Ausprobieren
Neben den Denkräumen bietet das Futurium auch
reichlich Gelegenheit zum öffentlichen Austausch und natürlich zum
Ausprobieren. Im Forum kommen Wissenschaftlerinneninnen und
Wissenschaftler, Kunstschaffende, Visionärinnen und Visionäre mit
Neugierigen zusammen, um inspirierende Debatten zu führen und sich in
immer neuen Formaten mit Zukunftsfragen zu beschäftigen. Bei zahlreichen
Vorträgen, Workshops und Performances haben die Gäste die Möglichkeit,
Zukunftsszenarien kennenzulernen: „Speed Dating mit KI“, „Mensch
Maschine – wer programmiert hier wen?“ oder „Werden wir bald unsterblich
sein?“ lauten nur einige der Headlines, die über den Events im Futurium
Forum stehen.
Wer Lust zum Tüfteln hat und eigene Zukunftsideen ausprobieren möchte, ist im Futurium Lab genau richtig, das im Untergeschoss seinen Platz gefunden hat.
Wie eine Höhle mutet das sechs Meter hohe Labor-Areal an.
Dunkel eingefärbter Sichtbeton und schwarzer Gussasphaltboden verleihen dem sechs Meter hohen Raum unterhalb des Wasserspiegels der Spree eine ganz besondere Atmosphäre.
Hier können sich alle Altersgruppen spielerisch mit Zukunftstechnologien beschäftigen und an neuen Erfindungen basteln, 3-D-Drucker und Lasercutter stehen selbstverständlich bereit. Im Showcase stellen die Zukunftsmacherinnen und -macher ihre Ideen und Entwürfe dann vor.
Wer Lust zum Tüfteln hat und eigene Zukunftsideen ausprobieren möchte, ist im Futurium Lab genau richtig, das im Untergeschoss seinen Platz gefunden hat.
Wie eine Höhle mutet das sechs Meter hohe Labor-Areal an.
Dunkel eingefärbter Sichtbeton und schwarzer Gussasphaltboden verleihen dem sechs Meter hohen Raum unterhalb des Wasserspiegels der Spree eine ganz besondere Atmosphäre.
Hier können sich alle Altersgruppen spielerisch mit Zukunftstechnologien beschäftigen und an neuen Erfindungen basteln, 3-D-Drucker und Lasercutter stehen selbstverständlich bereit. Im Showcase stellen die Zukunftsmacherinnen und -macher ihre Ideen und Entwürfe dann vor.
Besucherzahlen übertreffen alle Erwartungen
Der Blick in die Zukunft kommt an und bewegt die
Menschen.
„Wir sind überwältigt von der Resonanz des Publikums, die all unsere Erwartungen übertrifft“, freut sich Futurium-Direktor Stefan Brandt. Ursprünglich hatte man in Berlins neuestem Museum mit rund 200.000 Gästen pro Jahr gerechnet, nun sind es seit der Eröffnung im September 2019 schon über 280.000. „Auch viele internationale Besucherinnen und Besucher, darunter viele Medien, haben schon ihren Weg ins Futurium gefunden und darüber berichtet, auch Zahl und Inhalt der bereits mehr als 1.000 Google-Rezensionen sprechen dafür, dass wir mit unserem Blick in die Zukunft wirklich einen Nerv treffen“, sagt Brandt. Den Menschen sei es offenkundig ein großes Bedürfnis, das Thema Zukunft zu „verhandeln“. In Europa hat Deutschland dafür jetzt einen zentralen Ort geschaffen, der, zumindest bislang und in dieser Komposition, noch seines Gleichen sucht. „In Planung ist derzeit viel, unter anderem auch in Nürnberg“, weiß Futurium-Direktor Stefan Brandt, doch man zähle jetzt mit Berlin durchaus zu den Vorreitern bei Ausstellungen, die den Blick in die Zukunft richten.
Der Eintritt ins Futurium ist kostenfrei. Mehr Infos unter www.futurium.de. „Wir sind überwältigt von der Resonanz des Publikums, die all unsere Erwartungen übertrifft“, freut sich Futurium-Direktor Stefan Brandt. Ursprünglich hatte man in Berlins neuestem Museum mit rund 200.000 Gästen pro Jahr gerechnet, nun sind es seit der Eröffnung im September 2019 schon über 280.000. „Auch viele internationale Besucherinnen und Besucher, darunter viele Medien, haben schon ihren Weg ins Futurium gefunden und darüber berichtet, auch Zahl und Inhalt der bereits mehr als 1.000 Google-Rezensionen sprechen dafür, dass wir mit unserem Blick in die Zukunft wirklich einen Nerv treffen“, sagt Brandt. Den Menschen sei es offenkundig ein großes Bedürfnis, das Thema Zukunft zu „verhandeln“. In Europa hat Deutschland dafür jetzt einen zentralen Ort geschaffen, der, zumindest bislang und in dieser Komposition, noch seines Gleichen sucht. „In Planung ist derzeit viel, unter anderem auch in Nürnberg“, weiß Futurium-Direktor Stefan Brandt, doch man zähle jetzt mit Berlin durchaus zu den Vorreitern bei Ausstellungen, die den Blick in die Zukunft richten.
Architektur
Keine Glaskugel
„Wir sind keine Glaskugel, in der man die
Zukunft schon heute konkret sehen kann“, betont Futurium-Direktor Stefan
Brandt. Die Ausstellung in Berlin ist vielmehr eine Annäherung, ein
Kaleidoskop der Möglichkeiten, die sich künftig bieten.
Das spiegelt sich auch in der Architektur des Zukunftsmuseums wieder. Wie eine riesige Virtual Reality-Brille sieht es für die einen aus, wie ein Raumschiff, sagen andere. Das Futurium des Berliner Architektenbüros Richter Musikowski wurde prominent in der Hauptstadt platziert, im Herzen der Metropole, direkt an der Spree, nur wenige Gehminuten von Bundestag und Kanzleramt entfernt. Wie eine Skulptur wirkt es dort mit seiner außergewöhnlichen Fassade aus über 8.000 Kassettenelementen mit Metall-Reflektoren und keramisch bedrucktem Gussglas, worin sich Himmel und Wolken spiegeln, so dass ein beständiges Wechselbild entsteht. Riesige Panoramafenster bieten spektakuläre Ein- und Ausblicke für die Denkräume. Das Futurium ist als Niedrigstenergie-Gebäude konzipiert und erreicht Goldstatus in der Nachhaltigkeitsbewertung. Dank seiner Geometrie sammelt das Dach das komplette Regenwasser wie ein Auffangbecken. Das Wasser wird am tiefsten Punkt abgeleitet, in einer Zisterne gesammelt und für die Gebäudekühlung eingesetzt. Zudem ist das Dach fast vollständig mit solaren Energiekollektoren für Photovoltaik (Strom) und Solarthermie (Wärme) belegt. Sie nutzen die regenerative Energie der Sonne, um damit große Teile des Eigenenergiebedarfs des Hauses abzudecken. Dafür wird ein neuartiger Hybrid-Energiespeicher aus Wasser und Paraffin eingesetzt, der die achtfache Kapazität von herkömmlichen Wasserspeichern erreicht." Quelle: t@cker-tipps 1-2/2020, S. 17-19, URL: http://tacker-online.de/html/tipps.html |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen