Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach sagte zum Auftakt der Einkommensrunde 2020 für die Beschäftigten von Bund und Kommunen in der Zeitschrift Wirtschaftswoche, dass die Arbeitgeber keine bescheidenen Forderungen erwarten sollten:
"Einkommensrunde Bund und Kommunen 2020
Silberbach: „Arbeitgeber sollen keine ‚bescheidene‘ Forderung erwarten“
„Es gibt immer noch eine Lohnlücke zwischen dem öffentlichen Dienst und der Privatwirtschaft von sieben bis zehn Prozent“, erklärte dbb Chef Ulrich Silberbach im Interview mit der „Wirtschafswoche“ (online am 23. Januar 2020).
In den Diskussionen zur Forderungsfindung bis zum Sommer wird es aber nicht nur um eine angemessene lineare Gehaltsforderung gehen. „Es gibt in der Tarifpolitik einen generellen neuen Trend, anstelle steigender Löhne optional mehr Freizeit anzubieten.
Bei der Bahn und in der Metallindustrie hat es dazu erste Pilotabschlüsse gegeben.
Auch im öffentlichen Dienst läuft die Debatte, mit Blick auf die Work-Life-Balance mehr Zeit statt mehr Geld zu fordern.
Die Meinungsfindung ist bei uns intern noch nicht abgeschlossen“, erläuterte der dbb Chef.
Außerdem stehe in allen Kontakten mit den Dienstherren des Bundes noch ein weiteres Arbeitszeitthema ganz oben auf der dbb-Agenda.
Silberbach: „Die Bundesbeamten haben vor mehr als zehn Jahren die Arbeitszeiterhöhung auf 41 Stunden hinnehmen müssen, ohne einen Lohnausgleich zu bekommen.
Wir sind mit Bundesinnenminister Horst Seehofer im Gespräch. Wir können über Stufenpläne und Übergangsfristen reden. Wichtig ist ein klares Einstiegssignal.
Und auch hier kommt die Work-Life-Balance ins Spiel: Wenn man jungen Leuten sagen muss, dass sie als Beamte mit die höchsten Arbeitszeiten in Deutschland haben, ist das für die Nachwuchsgewinnung kontraproduktiv.“
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/silberbach-arbeitgeber-sollen-keine-bescheidene-forderung-erwarten.html
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