dbb-Chef Silberbach zu 30 Jahren Deutscher Einheit: Unterschiedliche Arbeitszeit in Ost und West ist ungerecht
Im aktuellen Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst (#EKR20) geht es nicht nur um mehr Geld für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, sondern auch um die Arbeitszeitangleichung Ost an West.Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit hat dbb Chef Ulrich Silberbach im Interview mit der Rheinischen Post erneut eine zügige Absenkung der Arbeitszeit auf West-Niveau gefordert:
"Einkommensrunde für Bund und Kommunen
Unterschiedliche Arbeitszeit in Ost und West ist ungerecht
Im aktuellen Tarifkonflikt für den öffentlichen Dienst geht es nicht nur um mehr Geld für die Beschäftigten von Bund und Kommunen, sondern auch um die Arbeitszeitangleichung Ost an West. Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit hat dbb Chef Ulrich Silberbach im Interview mit der Rheinischen Post erneut eine zügige Absenkung der Arbeitszeit auf West-Niveau gefordert.
In den ostdeutschen Kommunen arbeiten
die Beschäftigten im Schnitt 40 Stunden pro Woche, im Westen sind es
39. Im Interview mit der Rheinischen Post hat dbb Chef Ulrich Silberbach
am 3. Oktober 2020 klargestellt: „Das ist zwar nur eine Stunde mehr,
hat aber einen hohen symbolischen Wert. Die Beschäftigten im Osten geben
den Kommunen seit Jahrzehnten einen Zuschuss in Form von Mehrarbeit.
Damit muss 30 Jahre nach der Einheit Schluss sein.
Daher fordern wir
eine Absenkung der Arbeitszeit auf West-Niveau.“
„Tarifabschlüsse
sind stets ein Gesamtpaket. Ich freue mich aber, dass es in dieser
Frage viel Solidarität im Westen gibt“, sagte Silberbach und verwies auf
die Befragung, die Forsa für den dbb durchgeführt hat. Danach finden
nicht nur 88 Prozent der Ostdeutschen die Ungleichbehandlung sehr oder
ziemlich ungerecht, sondern auch 66 Prozent der Westdeutschen. Vor allem
Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes empfinden das sehr
oder ziemlich ungerecht.
Dennoch ist ein Entgegenkommen
der Arbeitgeber nicht in Sicht. „Die Arbeitgeber haben uns 30 Jahre nach
der Einheit eine Angleichung über weitere fünf Jahre angeboten:
in zwei
Schritten, je eine halbe Stunde weniger in 2023 und in 2024.
So schürt
man Enttäuschung über den Staat. Dann darf man sich nicht wundern, dass
der Anteil der AfD-Wähler im Osten so hoch liegt“, so Silberbach."
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/unterschiedliche-arbeitszeit-in-ost-und-west-ist-ungerecht.html
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