#EKR20: dbb-Chef betont, der Verhandlungserfolg, die Einigung ist möglich!
Vor der dritten (und ggf. entscheidenden Verhandlungsrunde im Tarifstreit im öffentlichen Dienst) betont der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach, dass trotz enttäuschendem Arbeitgeber-Vorschlag eine Einigung möglich sei - endlich liegt zumindest eine (schwache) Gesprächsgrundlage vor (die natürlich hinsichtlich der Laufzeit und der Arbeitzeit für Bundesbeamte in keiner Weise ausreicht):
"Einkommensrunde Bund und Kommunen 2020
dbb: Verhandlungserfolg ist möglich
„Ich bin Berufsoptimist: Natürlich können wir uns hier in den nächsten Tagen mit den Arbeitgebern einigen. Dafür braucht es keine Zauberei, sondern Entschlossenheit und Kompromissbereitschaft von beiden Seiten", erklärte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach am 22. Oktober 2020 vor Beginn der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde in Potsdam.
Das
Arbeitgeberangebot vom 16. Oktober sei zwar in vielen Punkten
inakzeptabel und teilweise sogar ärgerlich, ermögliche aber einen
konkreten Verhandlungseinstieg.
Silberbach: „Das Gerede von Nullrunden
und Inflationsausgleich ist jedenfalls vom Tisch.
Das war ein wichtiger
Schritt. Jetzt müssen wir noch den Kompromiss finden, der sowohl bei der
linearen Erhöhung, als auch beim Mindestbetrag und den
berufsspezifischen Themen für beide Seiten tragbar ist."
Der
Bundestag habe wegen der coronabedingten Steuermindereinnahme
milliardenschwere Entlastungen für die Kommunen beschlossen, so der dbb
Chef weiter.
„Es ist also Geld da und die Kolleginnen und Kollegen
werden schon deshalb nicht einfach auf ihre Teilhabe an der allgemeinen
Einkommensentwicklung verzichten.
Außerdem ist es auch im Interesse vor
allem der Kommunen, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Corona hat an
der demografischen Entwicklung nichts geändert.
Der Wettbewerb auf dem
Arbeitsmarkt wird härter, vor allem in den systemrelevanten
Mangelberufen. Und er entscheidet sich natürlich auch über die
Bezahlung."
Gleichzeitig wüssten auch die Gewerkschaften,
dass die Krise die öffentlichen Finanzen belaste und dass Bund und
Kommunen jetzt Planungssicherheit bräuchten.
„Wenn die Arbeitgeber
bereit sind, können wir auf weitere Wortgefechte und Warnstreiks gerne
verzichten und hier in Potsdam in den nächsten Tagen einen tragfähigen
Kompromiss erarbeiten. Das darf dann gerne auch noch einen Tag länger
dauern", so Silberbach.
Hintergrund
Die Gewerkschaften fordern u.a. eine Einkommenserhöhung um 4,8 %, mind. 150 € (Laufzeit 12 Monate), Erhöhung der Ausbildungs- und Praktikumsentgelte um 100 €, Arbeitszeitangleichung Ost an West, Verbesserungen für den Pflegebereich sowie die Reduzierung der 41-Std.-Woche für Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte. Vom TVöD sind etwa 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Rund 2,3 Millionen Arbeitnehmende des Bundes und der Kommunen sowie weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie rund 225.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll."
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/dbb-verhandlungserfolg-ist-moeglich.html
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