Der dbb hat am 18.6.2020 nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen den Tarifvertrag für Bund und Kommunen gekündigt:
"Einkommensrunde 2020
Materielle Wertschätzung muss im Herbst erkämpft werden
Der dbb und seine Mitgliedsgewerkschaften haben sich diese
Entscheidung nicht leichtgemacht. Am 03.06.2020 hatte die
Bundestarifkommission eingehend diskutiert, mit welcher Strategie die
Tarifverhandlungen unter den durch die Corona-Pandemie veränderten
Gegebenheiten erfolgreich geführt werden können. Die BTK fasste den
Beschluss, zunächst in Sondierungsgesprächen die verschiedenen vom dbb
entwickelten zeitlichen Modelle mit allen Tarifpartnern in ungekündigtem
Zustand auszuloten und zu diesem Zweck auf eine Vorfestlegung in Form
konkreter Forderungen vorerst zu verzichten.
Der dbb ging in die Sondierungsgespräche mit dem Ziel, mit Bund und VKA eine Übergangsvereinbarung zu schließen und die eigentliche Einkommensrunde ins nächste Jahr zu verschieben. In diesem Fall hätte man die Verhandlungen auf der Basis eines besseren Überblicks über die mittel- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie führen können. Zudem hätte die sowohl auf lokaler als auch auf Bundesebene üblicherweise von Demonstrationen begleitete Einkommensrunde logistisch besser bewältigt werden können.
Es wäre ein Ausdruck von Weitsicht und Wertschätzung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gewesen, wenn Bund und Kommunen angesichts der derzeit noch unübersichtlichen Lage und in Anerkennung des maßgeblichen Beitrags des öffentlichen Dienstes bei der Bewältigung der Corona-Krise bereit gewesen wären, sich auf eine Übergangsregelung und Verschiebung der Einkommensrunde in das nächste Jahr zu einigen. In den Sondierungsgesprächen wurde jedoch deutlich, dass insbesondere die VKA zu einer Einigung auf einen gemeinsamen Fahrplan für die Einkommensrunde nicht bereit war.
Die BTK sah daher keine andere Möglichkeit, als den Ende August auslaufenden Tarifvertrag mit Bund und Kommunen nun doch zu kündigen und im Herbst Tarifverhandlungen zu führen, die angesichts der aktuellen Verteilungskämpfe um Prämien, Rettungsschirme und sonstige Gelder vermutlich sehr hart verlaufen werden.
Der Bundesvorsitzende Dieter Dewes unterstützt die Entscheidung der BTK.
„In den gescheiterten Sondierungsgesprächen ist klar geworden, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes keine automatische Honorierung ihrer systemrelevanten Tätigkeit erwarten können. Es bleibt daher nur der Weg, die materielle Anerkennung ihres Beitrags zur Krisenbewältigung in harten Tarifauseinandersetzungen im Herbst zu erkämpfen.“
Quelle: BDZ, URL: https://www.bdz.eu/medien/nachrichten/detail/news/materielle-wertschaetzung-muss-im-herbst-erkaempft-werden.html
Der dbb ging in die Sondierungsgespräche mit dem Ziel, mit Bund und VKA eine Übergangsvereinbarung zu schließen und die eigentliche Einkommensrunde ins nächste Jahr zu verschieben. In diesem Fall hätte man die Verhandlungen auf der Basis eines besseren Überblicks über die mittel- und langfristigen Folgen der Corona-Pandemie führen können. Zudem hätte die sowohl auf lokaler als auch auf Bundesebene üblicherweise von Demonstrationen begleitete Einkommensrunde logistisch besser bewältigt werden können.
Es wäre ein Ausdruck von Weitsicht und Wertschätzung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes gewesen, wenn Bund und Kommunen angesichts der derzeit noch unübersichtlichen Lage und in Anerkennung des maßgeblichen Beitrags des öffentlichen Dienstes bei der Bewältigung der Corona-Krise bereit gewesen wären, sich auf eine Übergangsregelung und Verschiebung der Einkommensrunde in das nächste Jahr zu einigen. In den Sondierungsgesprächen wurde jedoch deutlich, dass insbesondere die VKA zu einer Einigung auf einen gemeinsamen Fahrplan für die Einkommensrunde nicht bereit war.
Die BTK sah daher keine andere Möglichkeit, als den Ende August auslaufenden Tarifvertrag mit Bund und Kommunen nun doch zu kündigen und im Herbst Tarifverhandlungen zu führen, die angesichts der aktuellen Verteilungskämpfe um Prämien, Rettungsschirme und sonstige Gelder vermutlich sehr hart verlaufen werden.
Der Bundesvorsitzende Dieter Dewes unterstützt die Entscheidung der BTK.
„In den gescheiterten Sondierungsgesprächen ist klar geworden, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes keine automatische Honorierung ihrer systemrelevanten Tätigkeit erwarten können. Es bleibt daher nur der Weg, die materielle Anerkennung ihres Beitrags zur Krisenbewältigung in harten Tarifauseinandersetzungen im Herbst zu erkämpfen.“
Quelle: BDZ, URL: https://www.bdz.eu/medien/nachrichten/detail/news/materielle-wertschaetzung-muss-im-herbst-erkaempft-werden.html
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