Ermittler des Zollfahndungsamts Hamburg haben im Mai 2020 einen 42-jährigen Deutschen festgenommen, der im Bundesgebiet als einer der Top-20-Darknethändler galt und unter einem Pseudonym verschiedene Arten von Rauschgift in nicht geringen Mengen verkauft haben soll.
"Zollfahndungsamt Hamburg nimmt Top Darknethändler fest
Beschuldigte verschickte wöchentlich 300 bis 400 Briefsendungen mit Drogen
Ermittler des Zollfahndungsamts Hamburg haben im Mai 2020 einen 42-jährigen Deutschen festgenommen, der im Bundesgebiet als einer der Top-20-Darknethändler galt und unter einem Pseudonym verschiedene Arten von Rauschgift in nicht geringen Mengen verkauft haben soll.
Im Rahmen einer groß angelegten Aktion unter Beteiligung von Spezialeinheiten des Zollfahndungsamts und Unterstützungskräften anderer Behörden durchsuchten Ermittler Wohnungen und Gewerbeimmobilien in Hamburg. Hierbei wurden diverse Beweismittel, wie Rauschgift verschiedener Arten sowie elektronische Speichermedien, sichergestellt und hohe Vermögenswerte gesichert.
Die Staatsanwaltschaft Hamburg hatte zunächst eine Observierung des vermutlichen Haupttäters und die Beschlagnahme von Postsendungen beantragt.
Anschließend stellten langwierige und komplexe Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hamburg und des Zollfahndungsamts auf den Handelsplattformen im sogenannten Darknet, bezüglich der Zahlungswege der in diesen Rauschgiftgeschäften oftmals genutzten Kryptowährungen (zum Beispiel sogenannte Bitcoins) und die durch den vermutlichen Haupttäter in verschiedenen Postverteilzentren zum Versand des Rauschgifts an die deutschland- und europaweit ansässigen Empfänger eingelieferten Briefe, die Ermittler vor große Herausforderungen.
Der Beschuldigte hatte wöchentlich 300 bis 400 Briefsendungen mit Drogen verschiedener Art, nachdem diese in seinem Darknet-Shop bestellt worden sind, versandt. Tausende von positiven Bewertungen der Käufer in den verschiedenen Darknet-Plattformen zeugten von der "Zuverlässigkeit" des Hamburgers und zeigten zudem auf, dass er diese Art von Geschäft offensichtlich schon länger betrieben hat.
Am Tag der Festnahme und Durchsuchungen verlud der Beschuldigte gerade circa 180 Briefe in seinem Auto, als der Zugriff durch eine Spezialeinheit des Zollfahndungsamts Hamburg erfolgte. Diese Briefe, welche Drogen wie Marihuana, Kokain und Amphetamin enthielten, beabsichtigte der Täter in ein Postamt zu bringen.
Der Hamburger lagerte in den eigens für das Verpacken der Drogen angemieteten Räumlichkeiten unterschiedliche Arten von Drogen wie Marihuana, Haschisch, Kokain, MDMA, Ecstasy und Amphetamin, um diese "just in time" in die Briefumschläge verpacken und versenden zu können. Für den Versand nutzte er verschiedene Postämter im norddeutschen Raum.
Frank Nielsen, Sprecher des Zollfahndungsamts Hamburg: "Dieses Verfahren zeigt erneut, dass die Zollfahndung im Kampf gegen die grenzüberschreitende Rauschgiftkriminalität gut aufgestellt ist und auch der Handel mit Drogen im sogenannten Darknet, mit seiner Anonymisierung und Verschlüsselung, aufgedeckt und ermittelt wird."
Die weiteren Ermittlungen gegen die Besteller und Abnehmer der Drogen, die Auswertung der sichergestellten Computer sowie die Finanzermittlungen dauern an, daher können über diese Presseinformation hinaus keine weiteren Auskünfte erteilt werden."
Quelle: GZD/Zoll, URL: https://www.zoll.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/Rauschgift/2020/z36_darknet_haendler.html
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