Samstag, 5. Oktober 2019

t@cker-Leitartikel: Kriminelle Parallelgesellschaften - Gift für die Demokratie

t@cker-Leitartikel: Kriminelle Parallelgesellschaften - Gift für die Demokratie

"Kriminelle Parallelgesellschaften


Gift für die Demokratie


Leben wir gerne in einer Demokratie? Einfach Frage – einfache Antwort: 
Ich denke, das können wir alle mit einem klaren Ja beantworten. 
Wir, die Menschen, die in einer Demokratie leben, schätzen das gleiche Recht für alle, die Meinungsfreiheit und die Gewaltenteilung. Aber was tun die Menschen aktiv dafür? Vielerorts besteht das Vorurteil, dass die meisten Menschen, vor allem junge, sich doch eh nicht für Politik interessieren, Zuhause nur rumsitzen, Netflix gucken und stündlich die neuesten Updates aus dem Privatleben auf Instagram oder Facebook posten. 
Aber reicht das?
Ich persönlich finde, dass es keine bessere Staatsform als die Demokratie gibt. Demokratische Werte sind unglaublich wichtig, und wir stehen für eine pluralistische Gesellschaft. Darüber hinaus bin ich der festen Überzeugung, dass sowohl die Gesellschaft als auch jeder einzelne von uns von der Demokratie profitiert. 

Und genau deswegen ist es so unglaublich wichtig, sich nicht darauf auszuruhen, sondern vom Sofa hochzukommen, sich zu informieren, wählen zu gehen und für diese Werte einzustehen.
Es gab sicherlich einfachere Zeiten für die Demokratie – es gab aber auch bereits deutlich schwierigere. Dennoch ist eins ganz gewiss: Alle Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, müssen sich an unsere demokratischen Werte, an Verfassung, Recht und Gesetz halten. Ausnahmen darf es keine geben. Auch nicht für kriminelle Großfamilien, die meinen, sich eine Parallelgesellschaft aufbauen zu können und andere Rechtsformen auszuleben – das ist Gift für die Demokratie. 

Bei diesem Thema hat die Politik in den letzten Jahrzehnten leider absolutes Desinteresse und Hilflosigkeit gezeigt – auch die verfehlte Integrationspolitik der 80er Jahre dürfte einer der Gründe für diese Fehlentwicklung sein. Clanfamilien leben im Wesentlichen von organisierter Kriminalität (kurz OK), das bedeutet in kriminell eng geführten Strukturen. Diese kriminellen Großfamilien sind insbesondere in Nordrhein-Westfalen und in den Städten Berlin und Bremen sehr aktiv und verursachen jedes Jahr erhebliche Schäden in Millionenhöhe. Die Ermittlungsarbeit ist sehr komplex, da die Banden immer professioneller, digitaler und stärker über die Landesgrenzen hinweg agieren. 
Umso wichtiger ist es, dass nun endlich eine auf allen Ebenen abgestimmte Strategie zur nachhaltigen Bekämpfung der kriminellen Clans verfolgt wird. 
Der Rechtsstaat darf nicht von kriminellen Großfamilien ausgehebelt werden, die Politik darf sich nicht wegducken, muss die Augen aufmachen und reagieren – das ist aktiver Demokratieschutz.
Liv Grolik
Stellvertretende Vorsitzende dbb jugend"

Quelle: t@cker-Leitartikel, URL: http://tacker-online.de/html/tacker.html
 

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