BDZ-Bundesvorsitzender Dieter Dewes kritisiert: Mangelhaftes Aufstiegsverfahren vom gehobenen in den höheren Zolldienst
Der BDZ-Bundesvorsitzende Dieter Dewes kritisier das derzeitige Aufstiegsverfahren vom mittleren in den gehobenen Dienst und insbesondere vom gehobenen in den höheren Dienst:
"Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wäre es nach dem Willen des Bundesinnenministeriums gegangen, gäbe es heute kein praxisorientiertes Aufstiegsformat mehr. Nach der Novellierung der Bundeslaufbahnverordnung im Jahr 2009 kam es im Rahmen der Evaluation der neuen Aufstiegsverfahren zu dem Ergebnis, dass sich die neuen Aufstiegsverfahren bewährt haben und der bisherige Praxisaufstieg ersatzlos entfallen könne.
Wir traten dieser Einschätzung des BMI als BDZ vehement entgegen und waren mit unserer Forderung nach der Aufrechterhaltung eines praxisorientierten Aufstiegsformats teilweise erfolgreich.
Zwar liefen die Übergangsregelungen bzgl. der Weitergeltung der bisherigen Aufstiegsverfahren zum 31. Dezember 2015 aus. Es wurden jedoch mit Wirkung zum Januar 2017 Eckpunkte für das neue praxisorientierte Format der fachspezifischen Qualifizierung für den Aufstieg vom mittleren in den gehobenen Dienst geregelt.
Seitdem setzen wir uns dafür ein, dass das neue Aufstiegsformat auch tatsächlich einem breiten Kreis von Aufstiegsinteressenten zur Verfügung gestellt wird.
Im Bereich der Zollverwaltung lief die fachspezifische Qualifizierung nur schleppend an.
Zunächst beschränkte sich das Angebot auf Beschäftigte des mittleren Dienstes ohne fachspezifische Aufgaben, welche nur im Personal-/Organisationsbereich eingesetzt waren.
2018 wurden hier nur zwei Plätze in einem Lehrgangsangebot der Hochschule des Bundes genutzt.
An dem diesjährigen Aufstiegsverfahren nehmen immerhin 70 Kolleginnen und Kollegen des mittleren Dienstes teil. Aus unserer Sicht ist dies jedoch immer noch deutlich zu wenig.
Unser damaliger Erfolg hinsichtlich der Fortführung des Praxisaufstiegs darf nicht dadurch gefährdet werden, dass das neue Aufstiegsformat nur einem überschaubaren Kreis von Interessenten angeboten wird.
Weiterhin offen ist die Frage, wieso kein vergleichbares praxisorientiertes Verfahren für den Aufstieg vom gehobenen in den höheren Dienst geschaffen wird.
Aus personalwirtschaftlicher Sicht ist dies dringend geboten.
Die Arbeitsabläufe werden nicht zuletzt aufgrund der Digitalisierung zunehmend komplexer.
Der Zoll benötigt daher in unterschiedlichen Bereichen hochqualifiziertes Personal, dem entsprechende Berufsperspektiven geboten werden müssen.
Das Bundesinnenministerium sperrt sich weiterhin gegen entsprechende Regelungen, ohne hierfür eine sachliche Begründung nennen zu können.
Wir werden uns weiter nachdrücklich dafür einsetzen, dass auch für den Aufstieg vom gehobenen in den höheren Dienst ein praxisorientiertes Aufstiegsformat angeboten wird.
Dieter Dewes,
BDZ-Bundesvorsitzender"
Quelle: BDZ-Magazin 10/2019, S. 3, Editorial
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