dbb jugend zu Ehrenamt und Engagement: Steuerliche Entlastungen reichen nicht aus
Die dbb jugend Bundesvorsitzende Karoline Herrmann fordert für Ehrenamt und Engagement - "Steuerliche Entlastungen reichen nicht aus":
"Ehrenamt und Engagement
Herrmann: Steuerliche Entlastungen reichen nicht aus
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass freiwilliges und ehrenamtliches Engagement unverzichtbar ist. Mit dem neuen Jahr wird dieses Engagement finanziell besser gewürdigt. Doch das reicht nicht, sagt dbb jugend Chefin Karoline Herrmann.
Die dbb jugend
fordert seit Jahren, dass das Ehrenamt gestärkt wird. Viele junge
Menschen engagieren sich häufig neben dem eigentlichen Beruf und auch
teils auf eigene Kosten.
Ab 2021 gibt es zumindest steuerrechtlich
einige Verbesserungen. Vereine und Organisationen erstatten den
ehrenamtlich Engagierten ihre Auslagen pauschal.
Diese Erstattungen sind
steuerfrei, sofern sie bestimmte Grenzen nicht überschreiten.
Die
bisherigen Höchstgrenzen werden 2021 von 2400 Euro auf 3000 Euro im Jahr
(Übungsleiterfreibetrag) beziehungsweise 720 Euro auf 840 Euro im Jahr
(Ehrenamtspauschale) angehoben. Vom Übungsleiterfreibetrag profitieren
zum Beispiel Trainerinnen und Trainer, die diese Tätigkeit
nebenberuflich in Sportvereinen ausüben.
Die Ehrenamtspauschale
unterstützt diejenigen, die nicht unter die Übungsleiterpauschale
fallen, sich aber gleichwohl ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel als
Schriftführerinnen und Schriftführer in gemeinnützigen Vereinen.
Karoline Herrmann weist daraufhin, dass Parteien, Gewerkschaften und
Arbeitgeberverbände nicht zu den begünstigten Organisationen gehören.
„Wenn jemand ehrenamtlich in einer Gewerkschaft mitwirkt und eine
Aufwandsentschädigung erhält, muss diese in der Steuererklärung
angegeben werden.
Die Ehrenamtspauschale ist nicht anwendbar. Wir
fordern, dass auch das gewerkschaftliche Ehrenamt in die Steuerbefreiung
aufgenommen wird.“
Um junge Menschen zu motivieren,
ehrenamtlich tätig zu werden, und um sie längerfristig an das Ehrenamt
zu binden, müssen laut Herrmann auch im öffentlichen Dienst weitere
Anreize geschaffen werden. „Das ehrenamtliche Engagement und die durch
das Ehrenamt erworbenen Fähigkeiten sollten im Beruf und bei der
Einstellung anerkannt werden.
Wir brauchen auch mehr Möglichkeiten von
bezahltem Sonderurlaub für ehrenamtliche Tätigkeiten“, so Herrmann. „Das
Ehrenamt ist für das Funktionieren unserer Gesellschaft unabdingbar.
Insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Vorbildfunktion des Staates
muss es eine umfassendere Unterstützung und Wertschätzung von
ehrenamtlich Tätigen geben.“
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/td-jugend/artikel/herrmann-steuerliche-entlastungen-reichen-nicht-aus.html
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