dbb Chef Silberbach: Öffentlicher Dienst -
Griff in den Geldbeutel der Beschäftigten unredlich und kontraproduktiv
In der Einkommensrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen 2020 bezeichnet dbb Bundesvorsitzender Ulrich Silberbach den Griff in den Geldbeutel der Beschäftigten als unredlich und kontraproduktiv:
"Einkommensrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen
Öffentlicher Dienst: Griff in den Geldbeutel der Beschäftigten unredlich und kontraproduktiv
„Wir werden nicht zulassen, dass die Kommunen ihre aktuellen Finanzprobleme durch einen Griff in den Geldbeutel der Beschäftigten lösen“, erklärte der dbb Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Ulrich Silberbach vor dem Beginn der Tarifverhandlungen mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen am 1. September 2020 in Potsdam.
Auch wenn die
Gewerbesteuereinnahmen in den letzten Monaten eingebrochen seien, lasse
sich daraus kein Argument für einen dauerhaften Gehaltsverzicht der
Beschäftigten herleiten. Silberbach: „Bis 2020 haben die Kommunen acht
Jahre lang beträchtliche Überschüsse erwirtschaftet. In 2019 immerhin
noch 4,5 Milliarden Euro. Für die Einnahmeausfälle durch den
Corona-Lockdown gibt es umfangreiche Ausgleichzahlungen des Bundes.
Es
mag ja sein, dass diese Gelder noch nicht vollständig bei den Kämmerern
ankommen. Darüber müssen sich die Kommunen aber mit ihren
Landesregierungen auseinandersetzen. Die sind für die konkrete Zuweisung
zuständig. Nur weil sich ihre Interessen ‚oben‘ nicht durchsetzen
lassen, können die kommunalen Arbeitgeber den Druck jetzt nicht einfach
nach ‚unten‘ – an die Kolleginnen und Kollegen – weitergeben. Das ist
unredlich und es wäre im höchsten Maße kontraproduktiv. Auch die
kommunalen Arbeitgeber können im nächsten Herbst und Winter kein
Interesse an demotivierten Kolleginnen und Kollegen in Ordnungs- und
Gesundheitsämtern, Kitas, Jobcentern, Krankenhäusern oder
Pflegeeinrichtungen haben.
Erst recht nicht, wenn die
Corona-Infektionszahlen weiter steigen.“
Alle Beschäftigten von Bund und Kommunen hätten dieses Jahr hervorragendes geleistet, so der dbb Chef: „Sie verdienen nicht nur lobende Worte, sondern spürbare materielle Anerkennung. Dafür werden die Gewerkschaften in Potsdam sorgen.“
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