Mittwoch, 27. Januar 2021

t@cker-leitartikel 1-2/2021: Sturm auf das Capitol - gemeinsam für Demokratie - auch in Berlin

t@cker-leitartikel 1-2/2021: Sturm auf das Capitol -
gemeinsam für Demokratie - auch in Berlin

"Sturm auf das United States Capitol

Gemeinsam für die Demokratie

Ich hatte mich am 6. Januar 2021 schon auf den Weg ins Bett gemacht als ich eine Nachricht von meinem Bruder bekam: „Mach mal den Fernseher an und schalte auf einen Nachrichtensender.“ Etwas stutzig, aber mit überwiegender Neugier schaltete ich das Gerät ein und war sofort geschockt von dem was ich zu sehen bekam: Eine große Menschenmenge stürmte gewaltsam das United States Capitol in Washington. An diesem Tag sollte der Kongress dort die Wahl von Joe Bidens zum neuen Präsidenten bestätigen.
Die Sitzung musste unterbrochen und die Abgeordneten in Sicherheit gebracht werden.
Schon vor der eigentlichen Wahl im November war über die Möglichkeit von Ausschreitungen berichtet worden. Umso überraschender war für mich eben nun der Angriff kurz vor der Amtsübergabe am 20. Januar 2021. Wenn ich jetzt noch ein paar Tage danach an diesen Moment denke läuft mir immer noch eiskalt ein Schauer über den Rücken. Einen größeren Angriff auf die Demokratie eines Landes kann man sich wohl kaum vorstellen.
Leider zeigen sich auch bei uns immer mehr antidemokratische Tendenzen. Im August 2020 durchbrachen Demonstranten Absperrungen am Reichstag und hissten Reichsflaggen.
Ich möchte hier auf keinen Fall diese beiden Ereignisse auf irgendeine Art miteinander vergleichen. Dennoch war es so, dass ich mich sofort bei diesen Bildern aus den USA an diese Situation in Deutschland erinnert fühlte. Allerdings zeigt es eben, dass gewisse Tendenzen auch bei uns in Deutschland vorhanden sind.

Bei uns gibt es ebenfalls Bewegungen die antidemokratischen Parolen und entsprechendes Gedankengut verbreiten. Sie rufen genauso dazu auf, sich endlich gegen eine angebliche Diktatur und Unterdrückung zu wehren. Nicht wenige darunter werden die Vorgänge in den Vereinigten Staaten gutheißen, wenn nicht sogar bewundern. Der Gedanke daran besorgt mich sehr. Wirken wir diesen Gruppen und Tendenzen nicht entgegen, werden diese noch radikaler und gewalttätiger. Dies können wir nur gemeinsam und geschlossen als Gesellschaft erreichen. Ein großer Punkt ist diesen aufzuzeigen, dass in unserer Gesellschaft für Antidemokratie, Rassismus und Verschwörungstheorien kein Platz ist.
Wir müssen jetzt zusammenhalten und gemeinsam für die Demokratie eintreten.
Dann ist für diese Gesinnung und dieses Gedankengut kein Platz. 

Christoph Strehle,
stellvertretender Vorsitzender dbb jugend"

Quelle: t@cker-leitartikel 1-2/2021, S. 2

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen