Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Bundesvorsitzende der Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG) Thomas Eigenthaler unterstützt den Vorschlag der Europäischen Kommission, auf europäischer Ebene in Steuerfragen künftig nicht mehr einstimmig im Rat zu entscheiden. Denn diese Einstimmigkeit hemmt nach Meinung der DSTG die Weiterentwicklung des europäischen Steuerrechts. Hier die DSTG-Meldung im Original:
"Europa
Eigenthaler: Einstimmigkeitsgebot in Steuerfragen schadet
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| Stv. dbb Bundesvorsitzender und Bundesvorsitzender der  Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG) Thomas Eigenthaler  | 
Der
 stellvertretende dbb Bundesvorsitzende und Chef der Deutschen 
Steuergewerkschaft (DSTG) Thomas Eigenthaler unterstützt den Vorschlag 
der Europäischen Kommission, auf europäischer Ebene in Steuerfragen 
künftig nicht mehr einstimmig im Rat zu entscheiden.
„Den 
Mitgliedstaaten entgehen durch Steuerbetrug und durch aggressive 
Steuervermeidung Einnahmen in hundertfacher Milliardenhöhe. Leider 
blockieren einige Mitgliedsstaaten jeden Fortschritt im Rat der 
Europäischen Union. Das ist nicht länger hinnehmbar. Deshalb ist es 
richtig, wenn hier in Zukunft mit qualifizierter Mehrheit entschieden 
wird“, so Eigenthaler. Die aggressive Steuerplanung einiger 
Mitgliedstaaten zu Lasten anderer verzerre zudem den Wettbewerb im 
Binnenmarkt zugunsten großer, transnationaler Unternehmen. „Auf der 
Strecke bleiben die ehrlichen Unternehmen, vor allem kleine und mittlere
 Betriebe, die zu solch trickreichen Methoden gar nicht in der Lage 
sind.“ Die in den vergangenen Jahren auf europäischer und 
internationaler Ebene erzielten Fortschritte seien nicht ausreichend, um
 effektiv mehr Steuerehrlichkeit zu erreichen. Zudem gebe es immer neue 
Steuergestaltungsmodelle, deren wirksame Bekämpfung einfach zu lange 
dauere. „Es hakt immer wieder im Rat, weil da einige Akteure dank des 
Einstimmigkeitsprinzips ihre unlauteren Wettbewerbsvorteile 
verteidigen.“Eigenthaler sprach sich als Alternative für die Beschlussfassung im ordentlichen Gesetzgebungsverfahren aus, weil so mit qualifizierter Mehrheit im Rat entschieden wird und auch das Europäische Parlament mitentscheidet. „Einzelne Staaten oder Staatengruppen können dann sinnvolle Maßnahmen – wie etwa eine konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage, auf die wir seit bald zehn Jahren warten – nicht mehr verhindern. Wir brauchen eine bessere Zusammenarbeit in der Steuerpolitik – auch vor dem Hintergrund der rasch voranschreitenden Digitalisierung, die unsere Volkswirtschaften massiv verändern wird.“ Zudem gehe es um die Sicherung eines fairen Wettbewerbs zur Stärkung des gemeinsamen Binnenmarktes.
Der dbb Vize sieht in der Steuerpolitik eine große Ursache für aktuelle gesellschaftliche Spaltungen: „Den Staaten fehlt in vielen Bereichen das Geld. Das spüren die Bürgerinnen und Bürger, darunter leiden die öffentlichen Dienste. Die Steuerlast der einfachen Leute, die keine Steueroasen nutzen können, wird infolge von Steuerprogression sowie durch Verbrauchs- und Verkehrssteuern gleichzeitig immer höher. Die hart arbeitenden Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen haben ein sehr feines Gespür dafür, wenn es beim Steuerzahlen ungerecht zugeht. Letztlich gefährdet das die Stabilität der Demokratien und auch die europäische Ordnung.“ An mögliche Kritiker gerichtet betonte Eigenthaler, dass der Vorschlag der Kommission keine Ausweitung der Zuständigkeiten der EU bedeute."
Quelle: DSTG, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/eigenthaler-das-einstimmigkeitsgebot-in-steuerfragen-schadet-europa.html

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