dbb: Pflege ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Pflegeversicherungsbeitrag steigt ab 1.1.2019
Der dbb stellt fest, dass Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und fordert eine bessere Anerkennung. Gleichzeitig wird mitgeteilt, dass der Pflegeversicherungsbeitrag ab 1.1.2019 um 0,5 Prozentpunkte ansteigt:
"Ähnlich wie die Kindererziehung muss auch die
Pflege als gesamtgesellschaftliche Aufgabe betrachtet werden. Das hat
dbb Chef Silberbach anlässlich der Bundeskabinetts-Beratungen über eine
Erhöhung des Pflegeversicherungsbeitrags am 10. Oktober 2018 in Berlin
betont.
Zugleich mahnte er, die Beitragsstabilität nicht aus
den Augen zu verlieren. Der Entwurf des
Pflegeversicherungs-Beitragssatzanpassungsgesetzes (BSAG) aus dem Haus
von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht vor, den Beitragssatz zur
sozialen Pflegeversicherung ab dem 1. Januar 2019 um insgesamt 0,5
Prozentpunkte auf künftig 3,05 Prozent der beitragspflichtigen Einnahmen
anzuheben. Der im Gegensatz zum allgemeinen Beitragssatz nicht
paritätisch finanzierte Zuschlag für Kinderlose in Höhe von 0,25 Prozent
soll bleiben.
„Die Beitragsanhebung trägt den
Nachwirkungen der Gesetze zur Stärkung der Pflege Rechnung. Denn damit
werden die Kosten aufgefangen, die mit den dringend erforderlichen
Verbesserungen für das Pflegepersonal und den umfangreichen
Leistungsausweitungen durch den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff
einhergehen. All diese Maßnahmen begrüßen wir ausdrücklich“, so
Silberbach. Vor allem angesichts des Fachkräftemangels in den
Pflegeberufen sei sofortiges und konsequentes Handeln dringend
erforderlich. Aus Sicht des dbb gingen die Maßnahmen zur Finanzierung
zusätzlichen Personals, zu Tarifsteigerungen und Verbesserungen in der
ambulanten Pflege noch gar nicht weit genug.
„Nichtsdestotrotz
darf der Grundsatz der Beitragssatzstabilität nicht aus den Augen
verloren werden“, betonte der dbb Chef. „Zwar wird die Anhebung des
Beitragssatzes in der sozialen Pflegeversicherung durch die Absenkung
des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung zunächst ausgeglichen.
Allerdings bleibt es mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung
abzuwarten, ob im Falle einer Abkühlung der Ausfall von
Beitragseinnahmen spurlos an der Entwicklung der Lohnnebenkosten
vorübergehen kann. Auch die demografische Entwicklung macht steigende
Beitragssätze wahrscheinlicher. Deswegen müssen wir zum einen in der
Pflege den Grundsatz ‚ambulant vor stationär‘ wieder stärker in den
Fokus nehmen und Präventionsleistungen ausweiten“, forderte Silberbach.
Die Pflege zu Hause sei im Vergleich zur stationären Unterbringung
wesentlich kostengünstiger und entspreche dem Wunsch-und Wahlrecht der
Pflegebedürftigen am ehesten. „Zum anderen müssen wir Pflege ähnlich wie
auch die Kindererziehung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
betrachten“, so der dbb Bundesvorsitzende."
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail/news/pflege-ist-gesamtgesellschaftliche-aufgabe.html
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