t@cker-focus 7-8/2020: 
Was tun, damit der Wald nicht brennt?
"Waldbrände verhindern und bekämpfen 
    
Was tun, damit‘s nicht brennt?
    
Gerade an heißen Sommertagen zieht es viele 
Menschen in die Natur. 
Doch egal ob am Badesee oder auf der Radtour: 
Aufgrund der Trockenheit ist besondere Vorsicht beim Umgang mit Feuer 
geboten. 
Gerade im Wald kann es gefährlich werden. 

 
Bilder von Feuerwalzen, die ganze Städte bedrohen,
 kennen die meisten von uns vor allem aus Filmen oder aus den 
Auslands-Nachrichten. Aber auch in Deutschland sind Waldbrände keine 
Seltenheit: Zwischen 1993 und 2017 lag der Mittelwert laut 
Bundesumweltamt bei durchschnittlich knapp 1.000 Bränden pro Jahr.
      Gerade in den letzten Jahren ist das Thema wieder mehr in den 
Fokus der Öffentlichkeit gerückt. 2018 schnellte die Zahl der Waldbrände
 auf über 1.700 hoch. 2019 standen bei dem Brand auf dem ehemaligen 
Truppenübungsplatz Lübtheen (Mecklenburg-Vorpommern) zeitweise 944 
Hektar in Flammen. 700 Menschen wurden evakuiert und über 3.000 
Helferinnen und Helfer waren im Einsatz. Im selben Jahr brannten auch 
bei Jüterborg (Brandenburg), ebenfalls auf einem ehemaligen 
Truppenübungsplatz, etwa 750 Hektar.
      In den einzelnen Bundesländern gibt es daher umfangreiche 
Vorkehrungen, um Waldbrände schnell zu erkennen und zu bekämpfen. Das 
fängt schon bei der „Struktur“ des Waldes an, da Laub- und Mischwälder 
beispielsweise weniger brandgefährdet sind als große zusammenhängende 
Nadelholzwaldgebiete. Aber auch Technik wird eingesetzt, um mittels 
Sensoren oder Kameratechnik etwa Rauchentwicklung schnell zu 
lokalisieren.
      Doch nur 5 Prozent der Waldbrände haben natürlich Ursachsen, der 
Rest wird – fahrlässig oder gar vorsätzlich) von Menschen verursacht. 
Deshalb kann jede*r von uns etwas dazu beitragen, Waldbrände zu 
verhindern und im Fall der Fälle den Schaden so gering wie möglich zu 
halten.
      Naheliegend: Kein offenes Feuer im Wald! Dazu zählen übrigens auch
 Zigaretten. 
Achtlos beiseite geschnippt, kann eine Kippe schnell zum 
Brandsatz werden. 
Deshalb herrscht in vielen Bundesländern von März bis 
Oktober im Wald ein Rauchverbot – in allen anderen Bundesländern sogar 
ganzjährig. Auch Grillen sollte man wenn überhaupt nur auf dafür 
freigegebenen Plätzen. Am besten fragt man vorher beim örtlichen Förster
 nach, ob und wie man sich eine Bratwurst oder einen Grillkäse machen 
darf.
      Ein oft unterschätztes Risiko: Autos und Co. bitte nicht auf 
trockene Grasflächen abstellen, vor allem in der Nähe von Wäldern. Heiße
 Katalysatoren und Abgasanlagen können Feuer entfachen! Übrigens: Wer 
mit dem Auto zum oder in den Wald fährt, sollte beim Parken besonders 
darauf achten, nicht im Weg zu stehen. Denn bei einem Brand ist jeder 
Waldweg gleichzeitig auch ein Rettungsweg und eine Feuerwehrzufahrt!
      Grundsätzlich kann es nicht schaden, sich gerade in den 
Sommermonaten vor einem Ausflug über die aktuelle Waldbrandgefahr zu 
informieren. Eine Deutschlandkarte mit „Waldbrandgefahrenindex“ gibt es 
auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes. 
Im Zweifelsfall ist 
aber auch ein Kontakt zum örtlichen Forstamt immer lohnenswert.
    
    
Wenn ihr einen Waldbrand entdeckt, ruft sofort die
 112 (gilt europaweit). 
Zu eurer Orientierung und der der Einsatzkräfte 
gibt es in viele Wäldern ausgeschilderte Rettungspunkte, nach denen ihr 
Ausschau halten könnt. 
Eine glimmende Zigarettenkippe oder eine kleine 
Flamme könnt ihr natürlich auch versuchen selbst zu löschen, etwa durch 
Austreten oder Ersticken mit Sand oder Erde. Wichtig ist aber: Bringt 
euch dabei nie selbst in Gefahr! Breitet sich ein Feuer schnell aus, 
flüchtet erst und ruft dann die Feuerwehr.
      Wind ist nicht nur für die Entstehung und Verbreitung von 
Waldbränden ein entscheidender Faktor, sondern auch für euch ein 
wichtiger Hinweis: Flieht nicht mit dem Wind und nehmt euch insbesondere
 vor Rauch in Acht. In den Bergen solltet ihr euch daher auch möglichst 
bergab bewegen, denn Rauch steigt ja bekanntlich nach oben. 
Stichwort 
„Berge“ und „Wind“: Gegenden mit starkem Föhn sind oft besonders 
gefährdet, weil der starke warme Wind die Vegetation austrocknen und 
Feuer schnell verbreiten kann."
Quelle: t@cker-fokus 7-8/2020, S. 9