Gesundheitsförderbericht der unmittelbaren Bundesverwaltung in der Analyse
Der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach nimmt mit der dbb-Info 35/2018 eine Analyse des Gesundheitsförderberichts 2017 der unmittelbaren Bundesverwaltung vor:
"Gesundheitsförderungsbericht 2017 der
unmittelbaren Bundesverwaltung
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Im Statistikteil finden sich Angaben zur Zusammensetzung der
267.207 Beschäftigten der unmittelbaren Bundesverwaltung (ohne Soldatinnen und
Soldaten) nach Alter, Geschlecht und Laufbahngruppe. Das Durchschnittsalter lag
im Jahr 2017 bei 45,3 Jahren und ist erneut leicht zurückgegangen (- 0,3
Jahre), dabei waren 61,5 Prozent der Beschäftigten Männer und 38,5 Prozent
Frauen. Von den Beschäftigten arbeiteten 6,7 Prozent im einfachen Dienst, 47,8
Prozent im mittleren Dienst, 26,8 Prozent im gehobenen Dienst und 12,1 Prozent
im höheren Dienst. Die restlichen 7,2 Prozent entfielen auf Personen, die
keiner Laufbahn zugeordnet werden können, beispielsweise Auszubildende sowie
Anwärterinnen und Anwärter.
Im aktuellen Bericht wurden die krankheitsbedingten Abwesenheitszeiten von insgesamt 262.908 Beschäftigten erfasst
und unter verschiedenen Aspekten analysiert. Die Erfassungsquote liegt bei
98,4 Prozent und gilt somit als repräsentativ. Die Quote der Abwesenheiten ist in der Bundesverwaltung
seit 2007 zunächst stetig angestiegen, jedoch 2017 erstmals leicht gesunken.
Sie lag in 2017 bei 6,62 Prozent gegenüber 6,82 in 2016 und 6,49 Prozent in
2015.
Damit folgt die Bundesverwaltung dem in der
sonstigen Erwerbsbevölkerung vorherrschenden Trend. Im Durchschnitt waren die
Beschäftigten der unmittelbaren Bundesverwaltung absolut an 20,55 Arbeitstagen
(-0,49 Prozent gegenüber 2016) und somit an 8,19 Prozent der 251 Arbeitstage in
2017 krankheitsbedingt abwesend (einschließlich Rehabilitation).
Der Rückgang ergibt
sich im Wesentlichen aus der Abnahme der
Langzeiterkrankungen (über 30 Tage Abwesenheit). Deren Anteil an allen krankheitsbedingten
Abwesenheitszeiten ist von 35,9 Prozent in 2016 auf 34,9 Prozent in 2017
gefallen. Längere Erkrankungen (4 bis 30
Tage) haben einen Anteil von 44,8 Prozent und sind im Vergleich stabil
geblieben. Bei den Kurzzeiterkrankungen (1 bis 3
Tage) war kaum eine Veränderung wahrzunehmen, diese bilden 18,4 Prozent den
geringsten Anteil an den krankheitsbedingten Fehlzeiten.
Wie in den vergangenen Jahren sind bei einer Betrachtung
nach Merkmalen wie Status- und Laufbahngruppe, Alter, Geschlecht und
Behördengruppe zum Teil erhebliche Unterschiede bei der Anzahl der Fehltage zu
verzeichnen. Die ausdifferenzierte Datenlage ist Kapitel 3.3 „Analyse der
Abwesenheitszeiten in der unmittelbaren Bundesverwaltung“ (ab S. 29) zu
entnehmen.
In der Gruppe der Tarifbeschäftigten und Auszubildenden wurden im Jahr
2017 insgesamt 1.653 Arbeitsunfälle (gegenüber 1.657 Unfällen in 2016) gemeldet. Auch in der
Gruppe der Beamtinnen und Beamten gab es einen leichten Rückgang: hier meldeten
die Bundesressorts mit 2.637 Dienstunfällen 42 Unfälle weniger als im Vorjahr. Nach wie vor zeigen die
gemeldeten Zahlen im Bereich der Polizei- und Zollvollzugsdienste
überdurchschnittlich viele Dienstunfälle. Dies wird vom BMI auf das
Tätigkeitsbild in diesen Bereichen zurückgeführt und mit der Schlussfolgerung
verbunden, dass diese Entwicklung im Rahmen des Gesundheitsmanagements und des
betrieblichen Eingliederungsmanagements genauer betrachtet werden müsse.
Das Schwerpunktthema „Evaluation im BGM“ ist geprägt durch einen sich wiederholenden Ablauf von
Analyse, Zieldefinition, Maßnahmeplanung sowie Wirksamkeitsprüfung. Ein nachhaltiger
Erfolg eines BGM ist nur möglich, wenn Zielsetzung, Analyse der Probleme bis
zur konkreten Maßnahmeplanung ineinandergreifen und eine regelmäßige
Überprüfung der konkreten Maßnahmen gewährleistet werden. Die Evaluation hat infolgedessen an Bedeutung
gewonnen und ist ein nicht verzichtbarer Teil des BGM. Um konkrete
Verbesserungen in einem Projekt zu erreichen ist es unabdingbar, festzustellen:
-
welche Aktivitäten
in welcher Form fortgeführt werden sollten (und warum),
-
welche bestehenden
Strukturen, Prozesse und Maßnahmen wie optimiert werden können und
-
welche weiteren
Handlungsfelder und Schwerpunkte in der Folge gesetzt werden sollten.
Der Gesundheitsförderungsbericht
2017 ist diesem Info als PDF-Dateien beigefügt.
[unten als Links]
Mit kollegialen Grüßen
Ulrich Silberbach
Bundesvorsitzender"Quelle: dbb-Info 35/2018
dbb-Info-Anlage, URL: http://dokumente.dbb.de/dokumente_gl/GF/Infos2018/aInfo35-2018.pdf
Weiterführende Hinweise: BMI, Gesundheitsförderbericht 2017 der unmittelbaren Bundesverwaltung, URL:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/themen/oeffentlicher-dienst/gesundheitsmanagement/gesundheitsfoerderungsbericht-2017.pdf
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