Samstag, 6. März 2021

t@cker-Leitartikel 3/2021: Öffentlicher Dienst - Unser Personal ist das Wichtigste (auch in der Corona-Pandemie)

t@cker-Leitartikel 3/2021:

"Öffentlicher Dienst

Unser Personal ist das Wichtigste

Aktuell stehen Homeoffice, die dafür notwendige Digitalisierung sowie in Teilen Kurzarbeit auf der Tagesordnung. Wir befinden uns immer noch im Krisenmodus und versuchen die Pandemie mit allen Kräften zu überstehen. Natürlich war der öffentliche Dienst nicht auf eine Epidemie vorbereitet, aber irgendwann wird die Coronakrise vorbei sein.
Was wird dann wichtig werden?

Die Pandemie hat Auswirkungen auf den öffentlichen Dienst als Arbeitgeber.
In Krisenzeiten ist die Personalgewinnung oft kein Thema – für den öffentlichen Dienst sollte dies aber gerade nicht gelten. Tatsache ist, viele Menschen machen sich aktuell Sorgen um die eigene Zukunft – und das ganz sicher auch zu Recht! Viele Menschen werden sich in sogenannte systemrelevante Berufe umorientieren und diese an Attraktivität gewinnen.
In den letzten Jahren hat man immer wieder folgenden Satz gehört und zitiert:
„Dem öffentlichen Dienst geht der Nachwuchs aus.“ Aber ist diese Beschreibung noch aktuell? „Der SPIEGEL“ berichtet, dass jüngste Studien und Befragungen zeigen, dass Berufseinsteiger besonders gerne für den Staat arbeiten wollen.
Diese Chance gilt es zu ergreifen und sich JETZT auf die Zukunft nach der Pandemie vorzubereiten und nicht wieder hinterher zu hinken wie die Jahrzehnte zuvor.
Für den Staat und seine Institutionen ist qualifizierter Nachwuchs unentbehrlich und absolut notwendig. Diese Binsenweisheit muss immer wieder in die Köpfe der öffentlichen Arbeitgeber gebracht werden. Denn eines ist klar, ohne junge Leute ist der öffentliche Dienst schlicht überaltert und auf Dauer nicht mehr leistungsfähig. Immer weniger junge Menschen haben sich in den vergangenen Jahren für eine berufliche Karriere beim Staat entschieden.
Der öffentliche Dienst steht mit der Wirtschaft in einem harten Wettbewerb um die besten Köpfe. Jetzt scheint es, als hätten die öffentlichen Arbeitgeber in Bund, Ländern und Kommunen einen Vorteil. Also warum diesen nicht nutzen?
Her mit der Digitalisierungswende – vom Bundesministerium bis in die kleinste Gemeinde auf dem Ländle. Her mit flexiblen Arbeitszeiten und der Wertschätzung für die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst.
Es ist umso wichtiger, dass der Arbeitgeber Staat eine attraktive berufliche Alternative für junge Menschen bietet. Dabei geht es nicht nur um Geld, sondern beispielsweise auch um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Familien sind der Kern unserer Gesellschaft. Familien erfüllen Aufgaben, die für das Fortbestehen unserer Gesellschaft unverzichtbar sind.
Familien sorgen für sozialen Zusammenhalt und den Nachwuchs der Gemeinschaft – so schließt sich der Kreis. Nur ein funktionierender und gut aufgestellter öffentlicher Dienst ermöglicht das geregelte Zusammenleben aller Menschen in unserem Land – und das auch und gerade in Zeiten einer Pandemie.

Liv Grolik
stellvertretende Vorsitzende dbb jugend
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Quelle: t@cker-editorial, t@cker 3/2021, S. 2  




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