Freitag, 9. April 2021

dbb: Personalmangel im öffentlichen Dienst - dem Staat fehlen fast 330.000 Mitarbeitende!

dbb: Personalmangel im öffentlichen Dienst -
dem Staat fehlen fast 330.000 Mitarbeitende!

Der dbb-Bundesvorsitzende kritisiert den Personalmangel im öffentlichen Dienst:

"Personalmangel im öffentlichen Dienst

Dem Staat fehlen fast 330 000 Mitarbeitende

Arbeitnehmende

Dem Staat fehlen nach aktueller Einschätzung des dbb beamtenbund und tarifunion fast 330.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie und den Herausforderungen in den Bereichen Bildung und innere Sicherheit brauchen vor allem Länder und Kommunen zusätzliches Personal, damit sie ihre Aufgaben erfüllen können.

„Der Bedarf wächst seit Jahren um rund zehn Prozent jährlich“, sagte der dbb Vorsitzende Ulrich Silberbach der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin.
„Die demografische Entwicklung treibt eine Abwärtsspirale an, gegen die die Kommunen, die Länder und der Bund viel zu wenig gegensteuern.“

2021 gehen zwei Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in den Ruhestand. In den nächsten 10 Jahren scheiden weitere 1,27 Millionen (oder 27 Prozent) der Kolleginnen und Kollegen altersbedingt aus dem öffentlichen Dienst aus. Rechnet man davon die erwartbaren Neueinstellungen ab, bleibt – rechnerisch – eine Personallücke von mehreren hunderttausend Beschäftigten, die dem öffentlichen Dienst bei seiner Aufgabenerfüllung fehlen werden. Gleichzeitig stellen die Digitalisierung, der ökologische Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft sowie die zunehmende Aggression und Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung den öffentlichen Dienst vor neue Herausforderungen.

Allein 145 000 Beschäftigte fehlen in den Kommunen, hier schwerpunktmäßig den Kitas.
„Die Länder und Kommunen haben zwar dazugelernt und in den letzten Jahren tausende Stellen geschaffen. Es fehlen aber weiterhin mindestens 100 000 Erzieherinnen und Erzieher“, sagte dbb Chef Silberbach der dpa. 45 000 fehlende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien es in der Kranken- und Altenpflege.
„Ohne die pflegenden Angehörigen würde die Altenpflege in Deutschland zusammenbrechen.“

Aktuell wird angesichts dieser Herausforderungen deutlich, wie sich der seit Jahren herbeigeführte und vom dbb vielfach kritisierte Personalmangel auswirkt. „Wir sehen gerade auf dramatische Weise: Der deutsche Staat kann keine Pandemie“, so Silberbach.
Die Politik müsse Prioritäten setzen und für eine aufgabengerechte Personalausstattung sorgen.

 
 

 

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