dbb-Einkommensrunde der Länder 2021: Einigung in Hessen - 4 Prozent Steigerung der Einkommen erzielt
Hessen nimmt als einziges von 16 Bundesländern nicht an den gemeinsamen Tarifverhandlungen der Länder teil und handelt traditionell einen eigenen Tarifabschluss aus. Dieser wurde nun am 15.10.2021 vorgestellt:
"Einkommensrunde 2021
Hessen: Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst
Der
dbb und das Land Hessen haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt.
Damit steigen die Einkommen um insgesamt mehr als 4 Prozent.
Das Land
wird außerdem ein modernerer Arbeitgeber.
„Insgesamt ist das
mit Blick auf die Einkommen ein sehr ordentlicher Kompromiss“, sagte
dbb Tarifchef und Verhandlungsführer Volker Geyer nach der Einigung am
15. Oktober 2021.
„Die eigentliche Stärke bei diesem Tarifabschluss
liegt aber in den zahlreichen strukturellen Verbesserungen, die den
öffentlichen Dienst auf allen Ebenen attraktiver für Nachwuchs- und
Fachkräfte machen und damit neue Perspektiven schaffen.“
Konkret steigen
die Einkommen zum 1. August 2022 um 2,2 Prozent und ein Jahr später
nochmal um 1,8 Prozent (mindestens aber 65 Euro). Auszubildende erhalten
zu diesen Zeitpunkten jeweils 35 Euro mehr.
Für ihre Leistung erhalten
die Beschäftigten außerdem in diesem und im nächsten Jahr jeweils eine
Sonderzahlung in Höhe von 500 Euro (steuer- und abgabenfrei;
Auszubildende: 250 Euro). Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 28
Monate.
Zu den strukturellen Neuheiten gehört unter anderem ein
verbindlicher Anspruch der Beschäftigten auf Qualifizierung. Die
Möglichkeiten für mobiles Arbeiten werden ausgebaut und erste Optionen
zur Umwandlung von Entgelt in Freizeit geschaffen. Für eine verbesserte
Familienfreundlichkeit gibt es künftig einen Anspruch auf Freistellung
von 20 Prozent der Arbeitszeit in den ersten 8 Wochen nach der Geburt
eines Kindes für den nicht-gebärenden Elternteil. Auszubildende mit der
Abschlussnote „Befriedigend“ oder besser werden unbefristet übernommen.
Eingeführt werden zudem beschleunigte Aufstiegsmöglichkeiten für neu
eingestellte Beschäftigte (neue Entgeltstufen 1a und 1b), insbesondere
für selbst ausgebildete Nachwuchskräfte (zukünftig Übernahme in
Entgeltstufe 2).
Für Führungskräfte wurden zusätzliche
Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen (Einführung Entgeltgruppe 16). Die
2017 eingeführten Regelungen zum „Landesticket“ für den Öffentlichen
Personennahverkehr werden verlängert.
„Neben dem sehr respektablen Tarifabschluss ist für uns von entscheidender Bedeutung, dass die linearen Erhöhungsschritte in den kommenden beiden Jahren auf die Besoldung und Versorgung übertragen werden und die Beamtinnen und Beamten auch die verdienten Sonderzahlungen bekommen. Das hat uns Innenminister Peter Beuth heute fest zugesagt“, sagte Heini Schmitt, der Vorsitzende des dbb Hessen. „Insgesamt haben wir damit zwar nicht alle unsere Ziele erreicht, aber für die heutigen und zukünftigen Beschäftigten im hessischen Landesdienst doch sehr deutliche Verbesserungen erzielt.“
Quelle: dbb, URL: https://www.dbb.de/teaserdetail-ekr-2021/hessen-tarifabschluss-fuer-den-oeffentlichen-dienst.html
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