DBB NRW: Was tun gegen die Leerstellen im öffentlichen Dienst? Werkstattgespräch bei der FDP-Landtagsfraktion
DBB NRW: Was tun gegen die Leerstellen im öffentlichen Dienst? Werkstattgespräch bei der FDP-Landtagsfraktion Der DBB NRW war zu Gast bei der FDP-Landtagsfraktion z u einem Werkstattgespräch: Was tun gegen die Leerstellen im Öffentlichen Dienst?
Was
tun gegen Leerstellen im Öffentlichen Dienst? Der DBB NRW diskutierte
zusammen mit der dbb jugend nrw sowie Prof. Dr. Lars Oliver Michaelis im
Rahmen eines öffentlichen Werkstattgesprächs mit Abgeordneten der
FDP-Landtagsfraktion. Thema waren Handlungsfelder rund um eine
Attraktivitätsoffensive für den Öffentlichen Dienst in
Nordrhein-Westfalen.
Die demografische Entwicklung, eine
große Zahl an Leerstellen, eine hohe Arbeitsverdichtung und entsprechend
hohe Krankenstände – das sind nur einige der Probleme, welche es im
Öffentlichen Dienst zu lösen gilt. Hinzu kommen noch die
Herausforderungen der Digitalisierung und eine sich immer schneller
verändernde Arbeitsweise. Gleichzeitig stellt die Gewinnung von
qualifizierten Bewerbern zunehmend ein Problem dar. Als einen
Grund dafür sieht Roland Staude, Vorsitzender des Deutschen
Beamtenbundes und Tarifunion Nordrhein-Westfalen (DBB NRW) die niedrige
Eingangsbesoldung: „Zum einen wurden im Rahmen des Bologna-Prozesses die
Ausbildungsabschlüsse angepasst und zum anderen werden die täglichen
Anforderungen an die Beschäftigten zunehmen größer und auch
vielfältiger. Das muss sich auch in der Besoldung wiederspiegeln.“ Entsprechend forderte er eine Anhebung der Eingangsämter um jeweils eine
Besoldungsgruppe. Die Besoldung alleine würde jedoch nicht
ausreichen, führte der DBB NRW Vorsitzende in seinem Impulsvortrag
weiter aus. „Auch eine Arbeitszeit mit 41 Wochenstunden wirkt für
potenzielle Bewerber nicht gerade attraktiv, insbesondere mit Blick auf
die Ansprüche der kommenden Generation. Für diese gewinnt eine gute
Work-Life-Balance immer stärker an Bedeutung.“ Viel diskutiert
wurde auch über die Vereinbarkeit von Familie, Karriere und Beruf sowie
über die Ausstattung von Büros und Gebäuden. „Auch eine moderne
Ausstattung ist für viele Bewerber wichtig“, betonte Roland Staude und
erhielt dabei Unterstützung von Moritz Pelzer, Vorsitzender der dbb
jugend nrw und Vorstandsmitglied beim DBB NRW. Dieser referierte mit
Verweis auf die aktuelle Shell-Studie über die so genannte Generation Z.
Bei dieser könne der Öffentliche Dienst zwar grundsätzlich punkten, zum
Beispiel mit einem vergleichsweise sicheren Job sowie großenteils
geregelten Arbeitszeiten, diese Vorteile würde er jedoch zu wenig
kommunizieren, so der Landesvorsitzende der dbb jugend. Vielmehr würden
junge Menschen durch die starren Strukturen, eine hohe Arbeitszeit sowie
eine teilweise schlechte räumliche Ausstattung abgeschreckt, sich für
den Öffentlichen Dienst zu entscheiden. Auch Prof. Dr. Lars Oliver
Michaelis, Professor für Beamtenrecht und Öffentliches Dienstrecht,
verwies auf das grundsätzlich große Attraktivitätspotenzial des
Öffentlichen Dienstes für zukünftige Generationen. Diesem ständen seiner
Ansicht nach jedoch eine niedrige Eingangsbesoldung, eine hohe
Wochenarbeitszeit sowie vielerorts ein Beförderungsstau im Wege. Zudem
führte er aus, dass eine bessere Förderung von lebenslangem Lernen und
insbesondere von berufsbegleitender Fortbildung wichtig sei, um die
entsprechenden Fachkräfte auch dauerhaft an den Öffentlichen Dienst zu
binden."
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